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Sanatorium baut Gartenhaus in eine Kapelle um

Kilchberg Das Sanatorium Kilchberg hat bald eine eigene Kapelle. Per Computer können Sorgen ins umgebaute Gartenhaus gesendet werden. Die Kapelle wird Platz für rund 30 Personen bieten, die sich dort zu Besinnung, Gebet und Feiern versammeln.

Ganz am Ende des Areals des Sanatoriums Kilchberg steht es: das rund 70jährige Gartenhaus, das mehrere Jahre nur als Abstellraum für Schwimmbadutensilien und Liegestühle verwendet wurde. Karsten Riedl, der in den vergangenen drei Jahren als katholischer Klinikseelsorger im Sanatorium wirkte, ermunterte die Geschäftsleitung des Hauses mit Erfolg, den aparten Raum in eine kleine Kapelle umzunutzen. Sein reformierter Kollege, Pfarrer Arend Hoyer, unterstützte das Anliegen.

Sorgen können virtuell in Kapelle geschickt werden

Der Raum ist etwa 50 Quadratmeter gross und wird mit wenigen Stühlen und Hockern schlicht möbliert werden. Das Cheminée an der rostroten Wand verstärkt selbst im Sommer das Gefühl von Geborgenheit. Der Raum bietet zudem nicht nur einen grandiosen Blick auf den Zürichsee, sondern auch auf die Deckenmalereien der Kapelle, die in dezenten Farben idyllische Szenen am Zürichsee darstellen.

Auch die moderne Technik hält Einzug in die Kapelle. Karsten Riedl dazu: «Da Kerzen offiziell nicht erlaubt sind und auch ein Fürbittbuch aus Persönlichkeitsgründen für unsere Kapelle nicht tauglich ist, suchten wir nach neuen Möglichkeiten, um Gebetsanliegen in der Kapelle deponieren zu können.» Patienten, Angehörige und Mitarbeitende sollten tagsüber und auch nachts, wenn die Kapelle geschlossen ist, ihre Sorgen virtuell in die Kapelle schicken können.

Die Idee umgesetzt hat die Zürcher Designerin Fiona Knecht zusammen mit Studenten der Hochschule der Künste in Zürich (ZHdK). An der Tür zur Kapelle werden ein Computer, ein Tablet und ein Sensor montiert, auf dem Sorgen und Wünsche notiert oder gezeichnet werden können: Botschaften wie «Jesus, hilf mir» «Bitte lass mich das Ende des Tunnels erleben» oder auch eine gezeichnete Blume oder ein Regenbogen können so in die Kapelle projiziert und danach wieder automatisch gelöscht werden.

In der Kapelle können Gottesdienste, Meditationen, Seelsorgegespräche, Abschiedsfeiern, Gesprächsrunden und auch die traditionelle ökumenische Sommerserenade abgehalten werden. Die Kapelle ist Menschen aller Religionen und Konfessionen offen. Bezahlt wurde die Renovation des spirituellen Horts zu je einem Drittel von der Katholischen Kirche im Kanton Zürich, von der Reformierten Landeskirche Zürich und dem Sanatorium Kilchberg.

Die Kapelle auf dem Areal der Klinik ist öffentlich zugänglich und kann auch besichtigt werden.

Viviane Schwizer

Klinikseelsorger Karsten Riedl in der neuen Kapelle.

Manuela Matt

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